Entertainment

Die Insel Ibiza zeichnet sich durch ein Entertainment-Angebot aus, das weltweit seinesgleichen sucht und in dieser Vielfältigkeit wohl nirgendwo auf der Welt zu finden ist.

Ibiza hat es dabei auch geschafft, seine Entertainment-Konzepte in die Welt zu transportieren und auch anderswo zum Erfolg zu machen.

Seinen Anfang nahm das Ganze in der 70er Jahren mit der Gründung der weltbekannten Diskotheken Pacha, Amnesia und Ku (heute Privilege) sowie des Space in der 80er Jahren, welches bis zu seiner Schließung im Jahr 2016 beständig zum besten Club der Welt gewählt worden ist.
Das Pacha hat es geschafft, seine Marke auch über Ibiza hinaus zu etablieren mit der Gründung verschiedener Pacha-Diskotheken an anderen Standorten.
Ebenso wurde in den 80er Jahren auf Ibiza das Café del Mar an der Westküste gegründet, Begründer der elektronischen Chill-out Musik zur Untermalung der Sonnenuntergänge unter dem legendären Resident DJ José Padilla.
Bis in die 2000er Jahre hinein hatte diese Entertainment-Szene neben zahlreichen Angeboten für die Pauschaltouristen keine weitere Konkurrenz. Für den Partymensch sah ein typischer Ablauf wie folgt aus: Man genoss den Sonnenuntergang im Café del Mar bei einem Cocktail, machte sich dann fertig zum Abendessen gegen 22h in Ibiza-Stadt, genoss anschließend weitere Drinks am Hafenviertel von Ibiza und schaute dem Schaulaufen und den Paraden der Diskotheken zu. Dann ging es von 2h nachts bis 6h morgens in den Club zum Tanzen und am nächsten Tag am Strand schlief man seinen Rausch aus.
Diese Partyszene war also eigentlich nicht wirklich auf der Insel präsent, außer an einigen wenigen Orten. Die Insel wurde zwar als Partyinsel bezeichnet, aber eigentlich machte diese Art des Tourismus nur einen Teilbereich aus und wurde gar nicht flächendeckend wahrgenommen.

Das änderte sich drastisch mit der Gründung des Lío Varieté-Clubs in 2010 und des Ushuaia-Hotels in 2011. Beide Konzepte haben gemeinsam, dass das Event vor Mitternacht stattfindet im Gegensatz zu den Diskotheken, die ja erst ab 2h nachts besucht wurden und eher etwas für jüngere Leute waren. Entsprechend wandelte sich das Publikum und der Jet Set hielt Einzug auf Ibiza. Die Preise haben sich nach oben entwickelt, es entstanden immer mehr VIP-Angebote, und einfache Strandrestaurants wurden zu trendigen Beach Clubs, die Ihre Gäste tagsüber auf den Liegen mit DJ-Musik und Champagner versorgen. Party ist jetzt überall auf der Insel und hat viele traditionelle Angebote verdrängt und entsprechend hat sich das Publikum gewandelt. Auch die Aufenthalte werden immer kürzer, weil sich der gutverdienende Mittelstand nur einige Tage Entertainment auf Ibiza leisten kann. Der Flughafen ist entsprechend gut ausgelastet im Sommer. Viele Ruhesuchende und Naturliebhaber haben der Insel den Rücken gekehrt und das Understatement der Prominenten, für das die Insel lange Jahrzehnte stand, ist dem protzigen Jet Set-Gehabe gewichen.
Aber der Jet Set ist keine Größe, auf die man dauerhaft zählen kann. Denn er kam nicht wegen der ureigenen Identität der Insel Ibiza, sondern weil es gerade angesagt war. Das überteuerte Angebot ist entsprechend zu schnell gewachsen und im Jahr 2018 haben die Gastronomen und Beach-Club-Besitzer dafür die Quittung bekommen. Auch viele Besitzer von Immobilien im mehrstelligen Millionenbereich waren nicht mehr bereit, die sehr gehobenen Preise zu bezahlen. Ibiza ist derzeit dabei, den richtigen Weg zu suchen und die Gastronomieszene ist dabei zu erkennen, dass Qualität zwar durchaus etwas kosten darf, aber auch noch angemessen gepreist sein muss.
Ibiza wird sich wieder einmal wandeln, wie schon so oft in den letzten Jahrhunderten. Und der Wandel und die Vielfalt gepaart mit einer wunderschönen und einzigartigen Natur ist die eigentliche Stärke der Insel. Die Menschen, die auf Ibiza leben, seien es die ibizenkischen Ureinwohner, die Festlandspanier aus Barcelona oder Madrid, oder diejenigen, die gerne viel Zeit auf der Insel verbringen, in der eigenen Immobilie oder als regelmäßige Besucher, aus Südamerika, Deutschland, Frankreich, Niederlande, England oder Italien, sind die Seele der Insel und werden sie weiter formen. Die Insel stand schon immer dafür, jedem sein eigenes Stück Glückseligkeit zu bieten, dem ibizenkischen Farmer, dem Hippie, dem Künstler oder dem Touristen. Jeder konnte nach seiner Façon glücklich werden und alle haben sich gegenseitig respektiert und auch wahrgenommen. Auch das ist ein wesentlicher Unterschied zu vielen anderen touristischen Zielen in der Welt. An vielen Orten der Insel verschmelzen die unterschiedlichen Strömungen miteinander und bereichern sich gegenseitig. Das Geheimnis der Insel ist die Vielfalt ihrer Menschen und ihre Kraft zum Wandel.
Dieses gewisse Etwas fasziniert viele Menschen welche eine Villa oder Finca suchen und es stärkt den Immobilienmarkt als Ganzes.